Mittwoch, im Wetterbericht sagte man noch gestern Abend es würde regnen und heute ist genau so ein Regentag wie im Amerikanischen Kino. Ihr wisst schon, diese öden regnerischen Szenen, in denen entweder der Hauptdarsteller anfängt zu heulen, zu brüllen oder gar zu morden beginnt. Meistens sind es die Eröffnungsszenen und meistens ist es der Beginn einer Tragödie. Heute fühl ich mich genau wie dieser Hauptdarsteller ! Das fing schon heute Morgen an. Mein Radiowecker spielte "Craig David - Friday Night" und mir wurde Speiübel. Nicht weil der Song schlecht ist oder so, ganz im Gegenteil, nur wollte ich sicherlich nicht ein fetzigen Dance-RnB-Ohrwurm, morgens um halb-Acht hören. Mit mühe bewegte ich mich ins Bad und musste doch tatsächlich feststellen, dass ich gestern Nacht völlig verschwitzt hatte meinen Boiler für Warm-Wasser einzustellen. Also musste ich mich mit Lauwarmen und schließlich mit Eiskaltem Wasser duschen. Ärrgh, da wusste ich schon: Es kommt bestimmt noch schlimmer und ich behielt recht. Die Uhr zeigte auf 08:26 und ich war schon 6 Minuten zu spät – auf meinen Bus musste ich dann noch zwei Mal verzichten, weil beide bereits so überfüllt waren, dass der Busfahrer bereits die Menschenmasse bat, seinen Bus zu verlassen. Um 08:57 kam er dann schließlich. Ich klippte meinen iPod-Shuttle an meinen Mantel und hörte leise Musik. Um es genau zu nehmen, das Album „As I Am“ von Alicia Keys. Plötzlich rattert es laut, laute Akkordeon-Mucke ertönt und ein „Ich-Bin-Ein-Star-und-sing-im-Bus“-Typ fing an mit brüllender Gewalt sein Talent von sich zu geben. Ich hörte leise „When the rain is pouring down - And my heart is hurting - You will always be around - This I know for certain“ und ganz laut ein typisches griechisches Folklor-Stück von einem „Ich-Bin-Ein-Star-und-sing-im-Bus“-Typ begleitet von schlechtem Akkorden-Getöse (Ja genau, richtig Krawallartig). Meine Nerven lagen blank. Kurz vor der Uni überlegte ich, dass ein leckerer Tee meine Nerven stillen könnte. Also rein in den nächsten Starbucks und mitterleben wie sich zigtausend Personen vor einer Kasse einreihen, überlegen was sie bestellen wollen (und dann wieder überdenken und wieder überlegen und wieder überdenken). Zehn Minuten vergehen, bis eine Junge Dame endlich heißes Wasser in einen Plastikbecher gisst und einen Teebeutel hereinlegt. Ein strahlendes „Schönen Tag“ erblickt die Welt aus ihrem Munde – ein kurzes Lächeln von mir. „Wenn das ein schöner Tag ist, dann bin ich Mahad Magandi“, denk ich in mir.
Um 16.20 trete ich die Heimreise an. Der Bus ist wieder voll. Gegröle, Gejaulter, Gezanke, Herumgeschubse. Um 17.20 endlich zu Hause. Radio an, Schuhe aus. Die Radiomoderatorin wünscht mir einen schönen Abend, es klingelt: die Nachbarin hat die Post vorbeigebracht. Die Telefonrechnung ist da und im Radio ertönt plötzlich: "Craig David - Friday Night"… !
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1 Kommentare:
γελασα με την ψυχη μου ρε φιλε, να σαι καλα Στελιος
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