Tee oder doch eher Kaffee ?

Neulich fiel mir auf, dass Menschen sich doch sehr gerne über andere Menschen auslassen. Klar war mir das schon immer, schließlich plaudere ich auch gerne aus dem Nähkästchen und dann auch schon mal verbal. Aber so richtig klar, war mir das nie. Wie ich zu diesem Gedankenfluss kam ? Es ging mal wieder in der Clique um das Ewige Thema: "Was macht ihr nach den Prüfungen...". Der Eine wünscht sich ´ne Karriere als Chefredakteur bei ´nem griechischen Tagesblatt, die andere würde das neue Jury-Mitglied von "Griechenland sucht den Superstar" werden und Dimitri (Name geändert) sucht dringend nach der Frau seines Lebens, schließlich heißt es aus Patras (Ort geändert), dass er bald heiraten muss, schließlich wird er bald 25 (Alter n. geändert). Komisch an dem ganzen ist, dass jeder in der Clique bestens über den anderen Bescheid weiß. Komisch auch, dass diese Informationen nie von einem selbst offenkundig präsentiert wurden. Dimitris, meinte zum Beispiel nur, dass er es Leid ist Single zu sein, von einer Pflichtheirat war jedoch nie wirklich die Rede.
Wieso weiß ich über so etwas Bescheid, wenn Dimitri es gar nicht erwähnt hatte ? Kann ich plötzlich Gedanken lesen ? Bin ich "The Next Uri Geller" ? Nein, im Gegenteil. Jury-Fee, hatte es bei einem Besuch in Patras (wie gesagt Ort geändert) aufgeschnappt. Die Familie will Dimitris noch dieses Jahr verheiraten, sonst "Knallt es im Karton" (O-Ton: Jury-Fee). Dimitri versuchte während der Heimfahrt per Indirektem Wege zu erfahren (wir studieren Kommunikation, wir wissen wie das geht), ob "Jury-Fee" etwas mitbekommen hatte. Er bat sie, wieder indirekt (er weiß ja wie es geht), die Klappe zu halten. Jury Fee auf der anderen, weiß genau (sie studiert es ja auch), solche Fragen auf indirektem Wege abzuwehren und somit auch indirekte Bitten abzulehnen (indirekt versteht sich). Beim Kaffee (oder war es Tee?) schoss sie die Eilmeldung direkt auf den Küchentisch. Der Abwesende Dimitri wäre sicherlich in der Kaffeetasse versunken (so klein mit Hut, sah er letztendlich, nach dem "geSchaufele" aus).